Seitenschläfer aufgepasst: So vermeidest du Druckstellen
Warum Seitenschläfer besonders gefährdet sind
Rund 60 % der Menschen schlafen am liebsten auf der Seite – klingt bequem, oder? Doch diese Position bringt auch ihre Tücken mit sich. Druckstellen entstehen bei Seitenschläfern häufig an den immer gleichen Kontaktpunkten: Schulter, Hüfte und Knie tragen das Hauptgewicht. Das Problem? Diese Belastung kann auf Dauer zu Schmerzen oder sogar ernsthaften Hautproblemen führen.
Anatomische Belastungspunkte beim Seitenschlafen
Wenn du auf der Seite schläfst, drückt dein gesamtes Körpergewicht seitlich auf die Matratze. Vor allem das Schultergelenk und der Hüftknochen sind stark belastet. Auch die Außenseite der Knie kann betroffen sein, besonders wenn man die Beine übereinander schlägt.
Welche Körperteile sind besonders betroffen?
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Schultern
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Hüften
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Außenseiten der Knie
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Knöchel
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Ohren (bei schlechter Kissenwahl)
Was sind Druckstellen genau?
Medizinische Definition von Druckstellen
Druckstellen – oder medizinisch korrekt: Druckulzera – entstehen, wenn über einen längeren Zeitraum zu viel Druck auf eine bestimmte Körperstelle ausgeübt wird. Dabei wird die Durchblutung gestört, was zu Gewebeschäden führen kann.
Symptome und erste Anzeichen
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Rötungen, die auch nach Druckentlastung bleiben
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Juckreiz oder Brennen
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Taubheitsgefühl
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Später: offene Wunden
Die häufigsten Ursachen für Druckstellen bei Seitenschläfern
Falsche Matratze
Eine zu harte oder durchgelegene Matratze verteilt den Druck nicht gleichmäßig – das ist Gift für Seitenschläfer.
Ungeeignete Kopfkissen
Ein zu flaches oder zu hohes Kissen kann nicht nur Nackenprobleme verursachen, sondern auch den Druck auf die Schultern erhöhen.
Fehlende Bewegungsfreiheit im Schlaf
Wer sich nachts kaum bewegt – sei es durch Medikamente, Krankheit oder einfach schlechte Schlafgewohnheiten – erhöht das Risiko für Druckstellen enorm.
Wie du mit der richtigen Matratze Druckstellen vermeidest
Härtegrad der Matratze – weich ist nicht immer besser
Ein zu weiches Bett lässt dich einsinken – das klingt gemütlich, kann aber Druck auf Gelenke erhöhen. Die ideale Matratze für Seitenschläfer hat einen mittleren Härtegrad, abhängig von deinem Körpergewicht.
Zonenmatratzen für bessere Druckverteilung
7-Zonen-Matratzen passen sich deinem Körper an – Schultern und Hüfte sinken ein, der Rest bleibt gestützt. Genau das, was Seitenschläfer brauchen!
Welches Material ist ideal für Seitenschläfer?
Kaltschaum, Viscoschaum oder Latex – alle haben ihre Vorzüge. Besonders Viscoschaum reagiert auf Körperwärme und Druck – ideal zur Vermeidung von Druckstellen.
Das ideale Kissen für Seitenschläfer
Nackenkissen oder Seitenschläferkissen?
Seitenschläferkissen in U- oder L-Form bieten zusätzliche Stütze für Schulter und Knie. Nackenkissen entlasten hingegen vor allem die Wirbelsäule.
Worauf beim Kissenkauf achten?
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Höhe: zwischen 10 und 15 cm
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Material: Memory Foam oder Latex
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Form: ergonomisch angepasst
Schlafposition optimieren – so geht’s
Die „Embryonalhaltung“ – gut oder schlecht?
In Maßen ja. Sie entlastet Rücken und Bauch, kann aber bei zu starkem Einrollen die Atmung behindern. Locker bleiben!
Armhaltung und Schulterposition
Den Arm unter das Kissen zu schieben ist zwar gemütlich, aber ungesund. Besser: Arm vor dem Körper oder gestützt durch ein Kissen.
Hilfsmittel gegen Druckstellen
Matratzenauflagen und Topper
Topper aus Viscoschaum sorgen für weiche Entlastungspunkte – perfekt für Seitenschläfer mit empfindlichen Stellen.
Spezielle Lagerungskissen
Diese helfen, Knie, Rücken oder Arme abzustützen – so wird der Druck verteilt.
Anti-Dekubitus-Hilfen im Alltag
Gerade für Pflegebedürftige oder Senioren: spezielle Kissen, Unterlagen oder Matratzen mit Luftkammern helfen aktiv gegen Druckstellen.
Hautpflege für Seitenschläfer
Die Rolle der Hautgesundheit bei Druckstellen
Eine gut gepflegte Haut ist widerstandsfähiger. Trockene Haut neigt schneller zu Rissen und Reizungen.
Pflegeroutinen vor dem Schlafengehen
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Haut mit Feuchtigkeit versorgen
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Reizstoffe vermeiden
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Baumwollbettwäsche nutzen
Tipps für ruhigen und druckfreien Schlaf
Raumtemperatur und Schlafklima
Optimal: 16–18 °C und gute Luftzirkulation. Zu warm = mehr Schwitzen = mehr Hautreizungen.
Schlafkleidung – locker und atmungsaktiv
Vermeide enge Kleidung oder synthetische Stoffe. Besser: weiche, atmungsaktive Baumwolle.
Wann du einen Arzt aufsuchen solltest
Wenn Druckstellen nicht abheilen
Sobald Rötungen länger als ein paar Stunden bestehen oder gar offene Stellen entstehen – ab zum Arzt!
Unterschied zwischen Druckstelle und Dekubitus
Druckstellen sind Vorstufen. Ein Dekubitus ist die chronische, tiefer gehende Form – und behandlungsbedürftig!
Druckstellen bei älteren Seitenschläfern
Besonderheiten im Alter
Die Haut wird dünner, das Fettpolster geringer – Druckstellen entstehen schneller und heilen schlechter.
Pflege und Prävention im Seniorenalter
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Regelmäßige Positionswechsel
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Spezielle Pflegeprodukte
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Kontrollroutine durch Pflegepersonal
Schlaftracking und Analyse
Moderne Technik zur Schlafoptimierung
Apps, Fitnessuhren und Matratzen mit Sensoren helfen, deine Schlafpositionen zu überwachen und problematische Punkte zu erkennen.
Was sagen Schlafdaten über Druckverteilung?
Schläfst du immer auf einer Seite? Wirst du nachts unruhig? All das kannst du analysieren und gezielt verbessern.
Häufige Mythen über Seitenschlafen und Druckstellen
„Je härter die Matratze, desto besser“?
Nein. Zu hart = punktueller Druck. Optimal ist eine Matratze, die sich deinem Körper anpasst.
„Druckstellen bekommt man nur im Krankenhaus“?
Falsch. Jeder, der lange unbeweglich liegt – egal ob krank oder nicht – kann betroffen sein.
Fazit: Mit einfachen Mitteln besser schlafen
Druckstellen sind kein unausweichliches Schicksal für Seitenschläfer. Mit der richtigen Matratze, guter Pflege und ein bisschen Aufmerksamkeit schläfst du nicht nur bequemer – sondern auch gesünder. Es lohnt sich, in deinen Schlaf zu investieren. Dein Körper wird es dir danken!